"Jaa", entgegntete der kleine Timmy seiner Mutter genervt auf die Frage, ob er an den Regenschutz gedacht habe.
Man könne ja nie wissen, das Wetter schlage zu dieser Jahreszeit nur allzuleicht um, hörte er seine Mutter noch sagen, rief ihr ein flüchtiges Tschüss zu und liess die Türe hinter sich ins Schloss fallen.
Timmy stieg auf sein Rad und trat in die Pedale. Natürlich hatte er seinen Regenschutz nicht eingepackt. Wie sollte er auch, in seiner Brottasche hätte er keinen Platz gefunden neben dem Sackmesser, einem kurzen Stück Seil, einem Feuerzeug und einer alten, verbeulten Militärgamelle. Seine Mutter hatte ihm einmal den Regenschutz um seine Lenden gebunden und ihn damit losgeschickt. Zwei Tage konnte er seinen rechten Arm danach nicht richtig gebrauchen. Jede unüberlegte Bewegung schmerzte und der blaue Fleck zeugte von unzähligen Hieben kleiner Kinderfäuste.
Timmy fuhr am Haus seiner ehemaligen Klavierlehrerin vorbei und bog rechts in den Feldweg ab. Er hasste den Feldweg. Die Steigung die ihn erwartete war schlimmer als die endlosen Klavierstunden ohne jegliches musisches Talent unter dem erwartungsvollen Blick seiner Mutter und dem vorwurfsvollen "Du stiehlst mir wertvolle Lebenszeit" Blick der Klavierlehrerin.
Timmy wurde wütend und versuchte möglichst viel Schwung in den Anstieg mitzunehmen und stieg trotzdem nach drei Tritten von seinem Rad. Er warf es an den Wegrand und ging die letzten zehn Minuten zu Fuss.
Fortsetzung folgt...
Montag, 25. Februar 2008
Schlangenbrot im Internetzeitalter: Kapitel 1
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Prosa,
Wettbewerb
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"die endlosen Klavierstunden ohne jegliches musisches Talent unter dem erwartungsvollen Blick seiner Mutter und dem vorwurfsvollen "Du stiehlst mir wertvolle Lebenszeit" Blick der Klavierlehrerin."
AntwortenLöschenha ha ha.. genau so, oh waia!