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Samstag, 15. Januar 2011

Ich schreibe wie...

Melinda Nadj Abonji. Ich muss gestehen, dass ich diesen Namen bis vor wenigen Minuten nicht gekannt habe. Doch dann hat mir der F.A.Z.-Stiltest (Er analysiert Ihre Texte und stellt unbestechlich die Diagnose.) mitgeteilt, dass ich schreibe wie eine gewisse Melinda Nadj Abonji. Und als ich dann recherchierte, wer diese Melinda Nadj Abonji ist, las ich folgendes:

Wenn sie diese Sprache durchhält, denkt man sich nach dem ersten Satz, der auch der erste Absatz ist, wenn sie das schafft, dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Und weil er so schön ist, sei dieser erste Satz aus „Tauben fliegen auf“ vollständig zitiert: „Als wir nun endlich mit unserem amerikanischen Wagen einfahren, einem tiefbraunen Chevrolet, schokoladenfarben, könnte man sagen, brennt die Sonne unbarmherzig auf die Kleinstadt, hat die Sonne die Schatten der Häuser und Bäume beinahe restlos aufgefressen, zur Mittagszeit also fahren wir ein, recken unsere Hälse, um zu sehen, ob alles noch da ist, ob alles noch so ist wie im letzten Sommer.“
Was für ein schönes Kompliment, wenn die Frankfurter Allgemeine Zeitung, eines der angesehensten Blätter im deutschsprachigen Raum, mir mitteilt, ich schreibe wie eine Buchpreisträgerin. Als ich dann weiter recherchierte, fielen mir Parallelen in unserer Biografie auf. Nadj Abonji stammt aus der selben serbischen Kleinstadt, in der sich vor über drei Jahrzehnten meine Eltern kennenlernten und heirateten. Auch sie ist in der Schweiz aufgewachsen und lebt in Zürich. Ich war verblüfft. Doch dann begann ich an der Textanalyse zu zweifeln. Ist eine Maschine wirklich fähig, mittels eines Algorithmus den Schreibstil eines Laien demjenigen eines grossen Autors zuzuordnen? Ich testete die Maschine. Einen weiteren Text von mir liess ich analysieren; wieder "Sie schreiben wie Melinda Nadj Abonji." Bei allen weiteren versuchen mit verschiedensten Texten aus meiner Feder immer wieder das selbe Ergebnis. Weiter testete ich den Algorithmus indem ich oben zitierten Text von Melinda Nadj Abonji ins Suchfeld eingab, die Maschine fiel aber auf diese Falle nicht rein und wies den Stil korrekt zu.
Melinda Nadj Abonji

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Montag, 14. Dezember 2009

Buchtipp des Tages

Erinnern Sie sich noch an René Kuhn? Ja, genau der. Seine Zitate sind zweifellos ein Highlight des Jahres. Der René Kuhn hat jetzt ein Buch geschrieben, wo er uns von seinen Erfahrungen mit den Schweizer Frauen, die wie Vogelscheuchen aussehen, berichtet. Schon der Titel – Zurück zur Frau – weg mit den Mannsweibern und Vogelscheuchen, ein Tabubruch – lässt einen erstklassigen Lesegenuss erahnen.


Hier einige Auszüge:
«Deshalb weiss eine Schweizer Frau: Sobald ich geheiratet habe, kommt es nicht mehr drauf an, ob ich ungepflegt bin und dick werde. Es soll denn aber trotzdem Frauen geben, die sich wundern, wieso ihr Mann fremdgeht oder im Bordell seinen sexuellen Frust abbaut.»

«Als staatliche Steuergeld verzehrerin kann man bis auf Chefbeamtinnen-Stufe rumlaufen wie der letzte Clochard – auch wenn die WG-Tage schon längst vergangen sind und frau heute pro Jahr 200  000 Franken nach Hause trägt.»

«Dieses furiose Emanzen-Gekreische hat auch zu sonderbaren Auswüchsen geführt: So waren die jungen Frauen meiner Jugendzeit doch tatsächlich stolz darauf und betrachteten es als Zeichen ihrer Fortschrittlichkeit und Emanzipation, dass sie überhaupt nicht kochen können und von Haushaltsführung keine Ahnung haben.»

Leider ist das gute Stück erst ab Januar erhältlich, sonst hätte es ein nettes Weihnachtsgeschenk gemacht.

Vorbestellen hier, eine erste Leserkritik gibts hier.

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Montag, 27. April 2009

Bildungsblogging Part 1

So, Schluss mit seichter Unterhaltung durch niveaulose Youtube-Videos. Wir sind schliesslich ein Bildungsblog. Nun ist mal wieder Zeit für Kultur. Heute mit Wolfgang Amadeus Mozart und seinem Kanon "Leck mir den Arsch fein recht schön sauber" aus dem Jahre 1782.


Leck mire den Arsch recht schon,
fein sauber lecke ihn,
fein sauber lecke, leck mire den Arsch
Das ist ein fettigs Begehren,
nur gut mit Butter geschmiert,
den das Lecken der Braten mein tagliches Thun.
Drei lecken mehr als Zweie,
nur her, machet die Prob'
und leckt, leckt, leckt.
Jeder leckt sein Arsch fur sich.
Wolfgang Amadeus Mozart 

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Freitag, 12. September 2008

Zitat des Tages

"Es war Sonntag früh, halb fünf, und ich saß mit offener Jeans und einem halbsteifen Schniedel in meinem 7er, irgendwo in Friedrichshain. Was für eine Nacht, lachte ich in mich hinein und fuhr langsam heimwärts. Ganz gemächlich cruiste ich die Warschauer Straße entlang und keulte mir einen. Ich hielt extra an jeder roten Ampel an, spielte an mir rum, und wenn neben mir ein Auto hielt, lächelte ich freundlich herüber. Als ich das Kottbusser Tor passierte, spritzte ich ab. Na, das passte ja prima."

Bushido, ein Berliner Gangsterrapper, in seiner Autobiografie.


Mehr davon gibt es hier.

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Donnerstag, 11. September 2008

Buchtipp des Tages

Lebt man in einer solch übersexten Gesellschaft wie wir es tun, tut es gut, mal ein Buch zu lesen, das diese Thematik vollständig ausblendet und sich auf das Wesentliche konzentriert: Kneipen, Alkohol, Kunst, Schrott, Punk, Menschen, Mütter, Brüder, Freunde, Feinde, Vorderhäuser und Hinterhäuser.

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Montag, 30. Juni 2008

Buchtipp zum Zweiten



Der Arzt Hanspeter Dreifuss lebt ein Wahnsinnsleben. Der Kampf gegen die Malaria rief, und Herr Dreifuss folgte ihm in über 40 Länder dieser Erde. In Interlaken führte er erfolgreich eine Praxis, zu seinen Leidenschaften zählt er das Sammeln alter Schlösser mit dazugehörigen Schlüsseln, das Sammeln allerlei Getiers sowie das gestalten von Skulpturen aus Altmetall.

Nebenbei schrieb er noch das mir nun vorliegende Buch. Ein Geschenk meiner geliebten Grossmutter. Und ich möchte mich an dieser Stelle bedanken für diese hervorragende WC-Lektüre.

Das Buch ist eine Sammlung träfer Sprüche (Kinder sind wie Fürze, die eigenen sind noch am erträglichsten.),
Lebensweisheiten (Liebe und Freundschaft sind Vögel, die man nicht fangen kann.)
und lieblicher Witze (Der höfliche Patient im Wartezimmer: "Bitte nach Ihnen, Ich bin sowieso unheilbar").
Sauglattismus in reinster Form.

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Buchtipp der Woche




Heute gleich zwei Buchtipps:

FUZZ ONE – A BRONX CHILDHOOD
und
FUZZ ONE – LAST OF THE OLD SCHOOL

von Vincent Fedorchak

Ja ich weiss, das erste ist schon etwas älter, doch ich kam erst kürzlich dazu, es zu lesen.

Die Biografie von Vincent Fedorchak, besser bekannt als Fuzz One, einer der ersten Graffiti-Legenden überhaupt, gewährt fantastische Einblicke in den New Yorker Alltag der frühen Siebzigerjahre sowie ins harte Leben eines aufstrebenden Graffitiwriters der allerersten Tage. Fuzz one, der 1970 als Achtjähriger zu sprühen begann, schildert seine Erlebnisse aus der verrückten Welt von Sprühdosen, Filzstiften, U-Bahntunnells, Gangfights, Ladendiebstahl, Repression, Drogen, Grössenwahn, Liebe und Leidenschaft, zwischen den Jahren 1970-1977 auf sehr eindrückliche Weise. Vom ersten Kontakt mit der Sprühdose bis hin zu seinem Aufstieg zu einer der ersten Graffiti-Ikonen überhaupt, erzählt Fuzz seine Geschichte spannend und extrem detailliert (manchmal fragt man sich wirklich, wie sich Fuzz nach all den beschriebenen Alkohol- und Drogenexzessen noch genau erinnern kann, was er gerade gegessen hat, als er an jenem warmen Frühlingsabend 1972 kurz nach 18 Uhr von der Gun Hill Road die Treppe hochlief und dort Sowieso Sowieso getroffen hat und dieser ihn über Blablabla informiert hat). Zudem bietet das Buch einen sehr schönen Fototeil mit tollen Bildern aus der Bronx der Siebziger und vielen Pieces von Old-School Legenden wie Dondi, Blade, Tracy 186, Stay High 149, Phase 2, Staff 161, Cliff, Solid 1, P. Nut 2, Noc, Dash, Boots 119 und etlichen weiteren.

Vor kurzem ist nun ein zweites Buch des Künstlers erschienen: Last Of The Old School, ein 400 seitiges, weiteres Meisterwerk, prall gefüllt mit packenden Storys, jedoch ohne Fotos. Dafür sind die Geschichten umso detaillierter beschrieben und noch spannender; Fedorchak versucht sich mehr als in seinem Erstling in Poesie, was zuweilen etwas kitschig wirkt, den Lesegenuss aber durchaus anhebt (etwas "Hollywood"; ist halt ein Ami).
Eine Art Odem: On The Run, ein gutes Jahrzehnt bevor Martha Cooper und Henry Chalfant mit Subway Art die Kultur der U-Bahnbilder der Welt zugänglich machten und man den Begriff Hip-Hop noch gar nicht kannte.

Das erste Buch, A Bronx Childhood, gibt's in jedem anständigen Buchladen. Der neu erschienene Zweitling, Last Of The Old School, ist jedoch nur direkt bei Fuzz one erhältlich, dafür gibt's für $40 ein wunderbares Päckli mit dem Buch inklusive persönlicher Widmung, einem sehr emotionalen handgeschriebenen Brief sowie massenweise Skizzen und Visitenkarten des Künstlers und weiteren Extras, ein Angebot also, das absolut zu empfehlen ist.

Fuzz one kontaktieren

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Freitag, 24. August 2007

Bücher des Tages

Hallo Freunde,

Heute möchte ich zwei Bücher mit eurer Hilfe kaufen. Ihr müsst einfach folgende Links anklicken und die Bücher kaufen, die ich euch empfehle. Wenn das zehn Leute pro Buch machen, kann ich es mir umsonst bestellen. Toll, nicht? Also, kaufen!

Die TV-Falle

Das Blocher-Prinzip: Ein Führungsbuch

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